Die Nachtigall

Alter Bridge hat die Münchner im Griff

Eine passendere Location hätte sich Alter Bridge gestern Abend kaum aussuchen können: Komplett ausverkauft war das Münchner Kesselhaus - Kurzentschlossene versuchten zwar noch vor Ort eine Karte zu ergattern, doch keine Chance. Wer eine hatte, gab sie nicht wieder her. Und ich kann nur sagen, das hat sich mehr als gelohnt. Die US-Rocker brachten die Konzerthalle im Münchner Norden regelrecht zum Kochen! Hauptsächlich gabs Songs vom 2010er Album "AB III" und 2007er "Blackbird" zu hören. Aber auch einige ältere Hits wie beispielsweise "Broken Wings" vom allerersten Album "One Day Remains", entstanden kurz nach ihrer Gründung 2004, fehlten nicht im Programm.

Beeindruckend war, wie Lead-Sänger Miles Kennedy die Leute in den Bann zog und sagen wir mal fast schon "im Griff hatte". Kein Wunder, bei dieser charismatischen Bühnenpräsenz. Aber auch die Bandkollegen Mark Tremoni (Guitar, Vocals), Brian Marshall (Bass) und Scott Phillips (Drums) - alles ehemalige Creed-Mitglieder - lieferten wieder ihren einzigartigen Sound ab. Harte, schnelle Riffs gepaart mit melodischem Gesang von Kennedy und Tremoni im Doppelpack. Aber auch Balladen kamen nicht zu kurz. Auch der Akkustikfan in mir kam auf seine Kosten, als sich Kennedy seine Klampfe schnappte und solo "Watch over You" (Album: Blackbird) spielte. Ich denke mal, da hatten einige Gänsehaut - auch die überwiegende Hardrock-Fraktion im Publikum.

Wer's verpasst hat, entweder noch schnell Tourdaten checken oder die Aufnahme vom Amsterdamer Konzert anschauen (gibt's auch auf DVD):

 

Neuer Folk-Pop direkt von der Isar

Sodala, ist 'ne Weile her. Viel zu tun, viel passiert, schönes Wetter, habe Rücken - ach da gäbe es schon ein paar Ausreden. Egal, wichtiger ist: es geht wieder los mit der Nachtigall. Heute gleich mal mit einer neuen Münchner Band, die gerade von sich Reden macht: Young Chinese Dogs. Gründer der Kombo sind der Münchner Singer-Songwriter Nick Reitmeier und Gitarrist Oliver Anders Hendriksson, den man regelmäßig auch bei seiner Indie-Stammband Celest auf der Bühne antrifft. Die beiden haben sich erst im Januar diesen Jahres über's Netz kennengelernt. Innerhalb kurzer Zeit stellten sie - unterstützt von ein paar Musikern aus dem Bekanntenkreis - einige richtige schöne alternative Folk-Pop-Songs auf die Beine. Die komplette Gründungsgeschichte könnt Ihr Euch ja auf der Website durchlesen. Viel wichtiger: Sie geben grad richtig Gas und haben jede Menge Auftritte. Erst kürzlich waren sie beim BR in der Sendung on3 zu Gast. Das Video findet Ihr auch auf der Website. Live gehen sie richtig ab - da bleibt kein Fuß am Boden. Die Münchner unter Euch können sich am 11.11. in der Glockenbachwerkstatt oder am 12.11. auf dem Rocken & Poppen Festival selbst ein Bild machen. Der Rest schaut einfach im Veranstaltungskalender ihrer Website nach einem passenden Termin in ihrer Nähe. Aber Achtung: Große Suchtgefahr! 

KT Tunstall in Town

Kölner und Hamburger aufgepasst: Kommende Woche besucht Euch eine tolle Singer Songwriterin! Die Rede ist von KT alias Kate Victoria Tunstall. Die schottische Singer Songwriterin mit chinesisch-irischer Abstammung ist eigentlich schon ein alter Hase im Geschäft. Schon zu Studienzeiten trat sie in Londoner Studentenkneipen unter ihrem Alias "KT" (Katie) auf. Ihren Durchbruch schaffte die heute 35jährige mit dem Song "Black Horse And The Cherry Tree". Danach ging's mit dem Debütalbum "Eye to the Telescope" steil bergauf. Es folgte eine Nominierung für den Mercury Music Prize 2005 und eine Auszeichnung als "Beste britische weibliche Solokünstlerin" bei den Brit Awards 2006. Laut Tourplan können sich die Kölner am 23. März im Bürgerhaus Stollwerck und die Hamburger am 24. März im Club Uebel & Gefährlich von ihrer schönen, leicht rauchigen Stimme überzeugen. Mit im Gepäck: ihr mittlerweile drittes Studio-Album "Tiger Suite", das im Oktober 2010 erschienen ist.

Besonders schön finde ich aber auch diesen etwas älteren Songs: "Other Side of the World"

Sheryl Crow's 7. Album auf Abwegen

Heute war mal wieder einer dieser Classic Rock Tage. An Sheryl komme ich dann einfach nicht vorbei. Während ich mir meine schöne 98er Scheibe "The Globe Sessions" so anhöre (die über die Jahre leider ein paar Kratzer davon getragen hat), denke ich: Was hat sie denn eigentlich in letzter Zeit so herausgebracht? Also gleich mal Youtube, Amazon, iTunes gecheckt. Und dabei auf "100 Miles from Memphis" gestoßen, Mitte 2010 erschienen.

Leider musste ich feststellen, dass das nicht meine Sheryl war, die da sang und spielte. Und damit meine ich ihre schöne, rockige Seite (Soak up the Sun, If it makes you happy, Steve McQueen, etc.), die ich so liebe. Dieses 7. Studio-Album ist etwas anders. Eher soulig, poppig, zurückgelehnt, wenig Rock. Mmh...schade. Bin etwas enttäuscht. Aber gut, jeder darf mal experimentieren - solange man zu den Wurzeln zurückkehrt... Auf Tour geht sie dieses Jahr leider nur in den USA, wie ich bei einem Blick auf ihre Homepage feststellen kann. Tja, dann bleibt mir nur folgendes: entweder die alten Scheiben hören und auf "ihre Rückkehr" warten oder vielleicht doch noch Gefallen an "100 Miles from Memphis" finden. Manchmal klappt das ja nach ein paar Mal anhören... Laut Sheryl steckt zumindest sehr viel Sheryl drin - vielleicht sollte ich der Platte doch noch eine Chance geben?!

Die Single "Summer Day" könnte zumindest gute Laune und Vorfreude auf den Sommer verbreiten:

aha - grandioser Abschied garantiert

So jetzt ist es soweit: aha verabschiedet nach 28 Jahren von seinen Fans. Danach trennen sich die Norweger Pop-Könige und verlassen die Bühne wohl für immer. "Ending On A High Note" heißt ihre "Greatest Hits-Tour", die schon seit dem Sommer läuft. Zwei der Abschiedskonzerte präsentiert der Radiosender Bayern3. Morgen Abend holen sie aha in die Münchner Olympiahalle. Am 21. Oktober treten sie dann nochmal in der Arena in Nürnberg auf und haben für ihre Fans ihre größten Hits wie "The Sun always shines on TV" oder das legendäre "Take on me" im Gepäck.

Viel Spaß an alle, die sich Karten gesichert haben. Es wird sicherlich unvergesslich, Leute!

3 königliche Arenakonzerte der Kings of Leon

Im Dezember rocken sie Deutschland - die wunderbaren Kings of Leon. Gestartet wird am 6. in der Münchner Olympiahalle (habe eben noch eine Karte ergattert :)), dann geht's nach Hamburg (O2 World Hamburg, 8. Dezember) und schließlich kann sich die Mitte Deutschlands in der Festhalle Frankfurt (9. Dezember) über den Auftritt der US-Indie-Rocker freuen. Für Hamburg gibt's im Moment noch ein paar Resttickets regulär über die Ticketshops zu kaufen (48 Euro) - ansonsten müsst Ihr Euch im Netz mal etwas umschauen, aber das wird dann schon teuerer (ca. 70 Euro). Ansonsten warten wir schon gespannt auf das neue, mittlerweile 5. Album, das am 15. Oktober erscheinen wird. Bis dahin freuen wir uns z.B. über das 4. Album, das da heißt "Only by the Night" mit den wunderbaren Single-Auskopplungen "The Bucket" oder "Sex on Fire".

"Use somebody" kennen wir alle - trotzdem ist es immer wieder schön zu hören. Here we go:  

Ach übrigens: wer noch etwas über die Bandgeschichte lesen will, ist beim Wikipedia-Eintrag von den "Kings of Leon" gut aufgehoben. Die Band wurde ja von drei Brüdern und einem Cousin der drei gegründet. Witzig: der Bandname ist an Vater "Leon Followill" angelehnt, der als Wanderprediger die Jungs erstmal ins Kirchenorchester steckte - gute Schule würde ich sagen ;-)

Toby Lightman - leichter Soulpop aus den Staaten

Sie erinnert mich ein wenig an Joss Stone oder Fiona Apple - und doch kommt ihre wundervoll kräftige Soulstimme etwas leichter und poppiger daher. Fast so, als wären ihr die Songs eben erst eingefallen: Die Rede ist von Toby Lightman. Die US-Amerikanerin ist in den USA schon längst ein Begriff - hierzulande ist es noch ein wenig ruhiger um die blonde Schönheit.

Dabei hat Toby Lightman schon einige Alben auf den Markt gebracht - alle im zwei-Jahres-Rhythmus. Das letzte erschien erst dieses Jahr im Juni mit dem Titel "Know where I'm from". Das Besondere: Sie ließ bei diesem Accoustic-Album ihre Fans entscheiden, welche Songs drauf sollten. Es ist ein Mix älterer Titel, die sie bei Atlantic Records eingespielt hatte. Ihre Fans scheinen ihr wirklich sehr wichtig zu sein. Das spiegelt sich auch in ihren zahlreichen Social Media-Aktivitäten wider: Ihr könnt sie auf MySpace, Twitter und Facebook finden und sie betreibt auch ihren eigenen Blog.

Auf Tour geht sie leider nur in den USA - tja, Miss Lightman, so wird das nichts mit der Bekanntheit in Europa...;-)

Aber falls Ihr in einen schönen Live-Song reinhören wollt, hier kommt "Better" von ihrem zweiten Album "Bird on a Wire":

Matthias Kellner - Regensburger Lokalgröße mit Potenzial

Meine geliebte Uni-Stadt Regensburg bringt doch hin und wieder mal ein paar Musik-Talente hervor. Vielleicht kennt Ihr beispielsweise noch Elli. Ja genau, die Gewinnerin einer dieser unsäglichen (mittlerweile wie vielen?) DSDS-Staffeln. Sie war zu meiner Studienzeit dort eine richtige Lokalgröße. Wann immer sie in der Alten Mälze oder im Irish Harp spielte, wir waren dabei. Schade, dass bei ihr wohl der Bohlen-Effekt eingetreten ist...

Bei Matthias Kellner passiert dies - zumindest wie es bisher aussieht - vermutlich nicht. Talentiert, stimmgewaltig und echter Rocker - er geht er seinen eigenen Weg. Mittlerweile hat der Singer Songwriter sein zweites Album auf den Markt gebracht und spielte bereits als Opener von einigen Musikgrößen (Katie Melua, Roger Chapman, Claudia Koreck, u.a.).

Ich will jetzt nicht seine ganze Biographie herunterbeten (auch wenn sie ganz interessant ist), denn die könnte Ihr einfach auf seiner Website nachlesen. Ich möchte vielmehr auf den Typ aufmerksam machen, denn ich glaube, wir werden noch einiges von ihm hören. Vielleicht würde er mir als alter Metaler nicht unbedingt zustimmen, aber seine Stimme erinnert mich sehr an Rob Thomas. Und der hat immerhin mit Matchbox Twenty mittlerweile über 20 Millionen Platten verkauft. Das sind doch keine schlechten Aussichten ;-) Na einfach mal abwarten, was Herrn Kellner und uns noch so erwartet... Und wer ihn live sehen möchte, hat bald viele Gelegenheiten. Die Termine stehen auf seiner MySpace-Seite.

Hier kommt "iSong" von seinem neuen Album "Hey Dude": 

Kat Frankie - Berliner Folk-Pop from Down Under

Sieht man Kat Frankie zum ersten Mal, wie ich vergangene Woche im Rationaltheater im Münchner Stadtteil Altschwabing, erwartet man vielleicht, dass ein zartes Stimmchen gleich die Bühne betritt. Falsch gedacht: Was die gebürtiger Australierin und Wahlberlinerin da abliefert, ist kraftvoller und ausdrucksstarker Folk-Pop. Die Texte eher traurig und düster, die die charismatischen Singer Songwriterin mit abwechselnd lauten und wieder sehr leisen Tönen unterlegt. Starke Bruststimme - die man von der schmächtigen Person so gar nicht erwarten würde - dann wieder kopflastige Lines in einer weiten Bandbreite - das fasziniert: Mucksmäuschenstill ist es im Rationaltheater, das an dem Abend eher wie ein kleines Privatkonzert unter Freunden wirkt. Und Kat gibt mit ihrer lässigen Art das i-Tüpfelchen dazu. Es wirkt nicht einstudiert, wenn sie den Gästen kleine Anekdoten aus ihrem Tour-Leben erzählt - in einer sehr netten Mischung aus englisch und deutsch. Gespannt hört das eher gemischte Publikum auf jeden Ton und jede Regung der Sängerin. Starallüren gibt's keine: Am Ende verkauft sie ihr aktuelles Album ("Pocketknife") ganz unprätentiös gleich selbst und nutzt dies, um ein wenig auf Tuchfühlung mit ihren Münchner Fans zu gehen. Auf ihr nächstes Album, das sie wieder in Berlin aufnimmt, müssen wir uns aber noch bis Herbst gedulden. Und für alle Nicht-Münchner unter Euch: Auf ihrer MySpace-Seite gibt's Hörproben und die weiteren Tourdaten im April und Juni - unbedingt hingehen!

Turin Brakes - britischer Folkpop auf leisen Sohlen

Samstag Morgen, draußen schneit es, frischer duftender Kaffee - und Turin Brakes. Was braucht man mehr, um perfekt ins Wochenende zu starten? Das britische Folkpop-Duo kommt unaufgeregt, auf leisen Sohlen daher und dennoch gehen ihre ausdrucksstarken Melodien und Lyriks ins Ohr und verharren.
Turin Brakes - das sind Olly Knights und Gale Paridjanian. Die beiden Londoner sind schon eine ganze Weile als Duo unterwegs. Ihr erstes gemeinsames Album brachten sie schon 2001 heraus. Es wurde damals sogar für den Mercury Music Price nominiert - das Gegenstück zu den BRIT Awards, der einmal jährlich das beste britische Musikalbum der vergangenen zwölf Monate auszeichnet. 2001 ging es aber dann doch an jemand anderen, nämlich an PJ Harvey für "Stories from the City, Stories from the sea".
Lauscht man den akustischen Klängen der beiden Gitarristen, dann fühlt man ein wenig wie im Urlaub - zum Beispiel an einem Strand oder in einem kleinen Fischerboot - fröhlich, unbeschwert - ja, so fühlt man sich. Probiert's aus! Zum Beispiel bei "Fishing for a Dream" vom aktuellen Album "Bottled At Source - The Best of the Source Years" - gute Laune garantiert!

Oder schaut sie Euch ganz einfach demnächst live an. Sie gehen nämlich ab kommender Woche auf Tour und sind im April auch in ein paar ausgewählten deutschen Städten unterwegs. Konkret in Hamburg (12.04.: "Knust"), Berlin (15.04.: "Magnet") , München (21.04.: "59:1") und Frankfurt (20.04.: "Brotfabrik").Viel Spaß!