Der Münchner Sänger, Gitarrist und Liedermacher Roland “The Rol” Hannig über seine musikalischen Wurzeln, seine aktuelle Band “The Wondering Men” und über die Sprache von Songs.
Rol, du bist schon eine ganze Weile als Musiker in München und im Umland unterwegs. Mit „The Wondering Men“ habt ihr eben die erste Acoustic Power Folk Platte heraus gebracht. War das schon immer deine Richtung?
Rol (lacht): Nein, gestartet habe ich in einer Punk Band in Oberfranken. Außer uns gab es damals nur noch die TOTEN HOSEN (grinst). Als ich nach München kam, bin ich dann eher in die Blues-Rock-Schiene gerutscht. Die Folk-Rock-Richtung kam erst später dazu.
Dann gibt es "The Wondering Men "noch gar nicht so lange?
Nein, nein, eigentlich habe ich Oli und Phil erst vor zwei Jahren beim "Sendlinger Kulturpreis" kennengelernt. Ich habe damals den 1. Preis geholt, Phil wurde Dritter. An dem Abend sprachen wir erstmals über ein Folk-Rock-Trio. Aber es dauerte noch eine ganze Weile, bis wir dann tatsächlich gestartet haben.
Eure Platte heißt „Never play the Banjo“. Was steckt dahinter?
Im Prinzip war das Olis Geschenk. Jeder hat seine Songs in die Platte eingebracht. Oli wollte bei einem Song unbedingt noch ein Banjo einspielen. Das hat uns letztlich fast einen halben Studiotag gekostet, weil sich das Ding immer wieder verstimmt hat und durch die Saitenspannung dauernd der Steg weggeflogen ist – bis irgendwann echt keiner mehr Bock hatte.
Verständlich...
Letztendlich lag's dann an zwei Schrauben, die nicht da waren, wo sie sein sollten. Mir war sofort klar, dass ich darüber einen Song schreiben musste, so nen richtigen "Publikums-Mit-Mach-Reisser". Und da kam dann die Idee, auch die Platte so zu nennen. Diese konzentrierte Arbeit im Studio haben wir übrigens auch auf unserem Official Video Clip gefilmt (grinst) - Zu sehen über unsere Homepage www.thewonderingmen.de, den YouTube Kanal oder über Facebook .
Da steckt sicher viel Herzblut drin.
Ja, die Platte hat eine super Soundqualität und ist wunderbar abwechslungsreich. Im Prinzip ist da von jedem von uns drei etwas dabei. So läuft das immer bei uns. Jeder bringt seine Songs mit, wir arrangieren dann gemeinsam und teilweise entstehen dabei dann sogar komplett andere Songs. Es macht vor allem deshalb so viel Spaß, weil wir alle Multi-Instrumentalisten sind und wir singen alle. Dreistimmiger Gesang wird bei uns nicht geübt, der entsteht einfach live.
Geprobt wird also gar nicht?
Tja, leider, wir haben alle drei so viele Projekte, dass wir nie wirklich gemeinsame Probetermine finden. Das haben wir also inzwischen aufgegeben (lacht).
Warum, welche Projekte gibt’s denn noch?
Na zum Beispiel spielt ja Oli noch bei Groundswimmer. Phil ist neben seinem Soloprojekt auch frisch gebackener Papa – und ich – ich treibe mich ja noch als Solo-Künstler "The Rol" (www.therol.de) und Open Stage Moderator auf den Münchner Bühnen herum.
Genau. Du veranstaltet ja auch den ersten Münchner Song Slam...
Stimmt, die "Munich Song Connection" (www.musoc.de) - gemeinsam mit alex sebastian. Da lohnt sich sicher mal ein extra Nachtigall-Interview, wenn du Lust hast.
Gern. Und was ist nun schöner? Solo oder mit Band?
Definitiv mit Band, vor allem, wenn ein Schlagzeug dabei ist, das ist immer geil. Aber wenn ich alleine unterwegs bin, wechsle ich gerne zwischen verschiedenen Stilen und Sprachen – je nach Situation, Publikum und Stimmung. Zum Beispiel funktionieren deutsche Songs nicht auf der Straße, Englisch geht immer. Aber bei deutschen Songs kann man einfach mehr Wert auf die Texte legen. Manchmal springe ich sogar während eines Gigs zwischen Deutsch, Englisch und Bayerisch hin und her. Das ist lustig.
Und wann können wir uns persönlich von diesem Spaß überzeugen?
Also am 6. Februar spielen The Wondering Men in Bad Wiessee beim Ballonfahrerfestival „Montgolfiade“ am Tegernsee. Ich moderiere dort am Nachmittag unter dem Motto "Songwriters Hautnah Live". Open Air im Winter - das wird bestimmt lustig. Und direkt danach, am 7. Februar, sind wir in München beim Nachtflohmarkt in der Tonhalle. Alle weiteren Termine siehe www.thewonderingmen.de bzw. www.therol.de.
Und was ist mit einer CD-Release Party?
Oh das wäre cool, aber wird zeitlich wohl wieder schwierig. Aber wenn’s doch soweit kommt, bist du die erste, die es erfährt (grinst).
Jetzt haben wir so viel über die Platte gehört, wo gibt's die denn?
Die CD ist digital erhältlich bei iTunes, Amazon, Google Play und Spotify. Eine physische Version der Platte wird vorerst nur über die Band direkt oder bei Bestellung über [email protected] vertrieben.
Letzte Frage: Verrätst du uns schon deine nächsten Projekte?
Mit meinem Soloprojekt bin ich grad wieder im Studio und die neuen Songs sind schon beim Mischen. Ich freue mich schon tierisch auf das Ergebnis.
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