Sieht man Kat Frankie zum ersten Mal, wie ich vergangene Woche im Rationaltheater im Münchner Stadtteil Altschwabing, erwartet man vielleicht, dass ein zartes Stimmchen gleich die Bühne betritt. Falsch gedacht: Was die gebürtiger Australierin und Wahlberlinerin da abliefert, ist kraftvoller und ausdrucksstarker Folk-Pop. Die Texte eher traurig und düster, die die charismatischen Singer Songwriterin mit abwechselnd lauten und wieder sehr leisen Tönen unterlegt. Starke Bruststimme - die man von der schmächtigen Person so gar nicht erwarten würde - dann wieder kopflastige Lines in einer weiten Bandbreite - das fasziniert: Mucksmäuschenstill ist es im Rationaltheater, das an dem Abend eher wie ein kleines Privatkonzert unter Freunden wirkt. Und Kat gibt mit ihrer lässigen Art das i-Tüpfelchen dazu. Es wirkt nicht einstudiert, wenn sie den Gästen kleine Anekdoten aus ihrem Tour-Leben erzählt - in einer sehr netten Mischung aus englisch und deutsch. Gespannt hört das eher gemischte Publikum auf jeden Ton und jede Regung der Sängerin. Starallüren gibt's keine: Am Ende verkauft sie ihr aktuelles Album ("Pocketknife") ganz unprätentiös gleich selbst und nutzt dies, um ein wenig auf Tuchfühlung mit ihren Münchner Fans zu gehen. Auf ihr nächstes Album, das sie wieder in Berlin aufnimmt, müssen wir uns aber noch bis Herbst gedulden. Und für alle Nicht-Münchner unter Euch: Auf ihrer MySpace-Seite gibt's Hörproben und die weiteren Tourdaten im April und Juni - unbedingt hingehen!
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